Fischtreppe Dessau

Ein guter Tag für die Natur

"Das ist ein guter Tag für die Natur", sagte Sachsen-Anhalts Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Hermann Onko Aeikens, als er gemeinsam mit dem Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, Burkhard Henning, und Dessaus Oberbürgermeister Peter Kuras mit einem symbolischen Spatenstich den offiziellen Startschuss für eine außergewöhnliche Baumaßnahme gab: Nur einen Steinwurf von der Baustelle für die neue Muldebrücke entfernt bauen die Mitarbeiter der Bickhardt Bau Niederlassung Sangerhausen eine Fischaufstiegsanlage.

Bislang war für die Tiere auf ihrem Weg zu den Laichplätzen vor dem massiven Baukörper des Dessauer Stadtwehres Schluss. Über zwei Meter beträgt dort der Höhenunterschied. Das ist selbst für starke Schwimmer wie die Lachse ein unüberwindbares Hindernis „Mit dem Umbau des Stadtwehrs wird nun das letzte Hindernis für die Rückkehr von Lachs und Co. beseitigt“, sagte Umweltminister Aeikens. „Wir haben der Natur viel genommen. Wir müssen ihr auch wieder etwas zurückgegeben“, rechtfertigte er das anspruchsvolle Bauprojekt, das von der Europäischen Union bezuschusst wird.

Die rund 200 Meter lange Fischaufstiegsanlage soll praktisch als Umleitung neben dem Muldewehr fungieren. Innerhalb der nächsten beiden Jahre werden die Tiefbauspezialisten von Bickhardt Bau westlich des Muldewehrs rund 20.000 Kubikmeter Boden aus dem schwierigen Baugrund ausheben. 800 Tonnen Spundwände werden gerammt, um das Bauwerk hochwassersicher einzufassen. Die Umgehungsrinne wird mit 17.500 Tonnen Wasserbausteinen naturnah angelegt.  Ab 2017 sollen sich dort Aale, Lachse, Störe und über 30 weitere Fischarten zu ihren Laichplätzen oberhalb des Dessauer Wehres durchschlängeln können.