Rennstreckenbau

Die Formel 1-Rennstrecke auf der teilweise künstlich aufgeschütteten, 162 Hektar großen Halbinsel Yas-Island ist 5,554 Kilometer lang. Sie hat neun Rechts- und elf Linkskurven und wird entgegen dem Uhrzeigersinn befahren. Die Höchstgeschwindigkeiten, die auf der langen Geraden erzielt werden können, liegen bei 320 km/h. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist mit 198 km/h angegeben. Der Kurs kann für andere Motorsport-Veranstaltungen in zwei getrennte, unabhängige Streckenführungen von 3,15 und 2,36 km geteilt werden.

Neben dem Bau der eigentlichen Rennstrecke umfasste der Auftrag von Bickhardt Bau auch die Herstellung sämtlicher Zufahrts- und Rettungswege, Ausrollzonen sowie Park- und Stellflächen.

Asphaltarbeiten:

ca. 1.000.000 t Schottertragschichten
        750.000 m² asphaltierte Fläche
 ca.  210.000 t Einbau Rennasphalt-Deckschicht im Heiß an Heiß-Verfahren

Mit dem Bau des Hockenheimrings drang das Kirchheimer Mittelstandsunternehmen in die Königsklasse des Rennstreckenbaus vor. 190 Tage hatten die Verkehrswegebauer Zeit, um aus dem betagten Rundkurs in eine moderne Formel 1-Strecke umzubauen. 120 Mitarbeiter waren mit ihren Maschinen im Dauereinsatz, um 500.000 Kubikmeter Boden zu bewegen, 40 Kilometer Kabeltrassen und Versorgungsleitungen zu verlegen.

Der auf 4,5 Kilometer verkürzte Rundkurs wurde mit 100.000 Tonnen Asphalt wieder neu aufgebaut. Neben hoher Griffigkeit, galt es, extreme Anforderungen an die Ebenheit der Strecke einzuhalten. Die maximale Toleranzgrenze betrug einen Millimeter gemessen auf einer Referenzlänge von vier Metern.

Erdbau:

500.000 m³ Bodenbewegungen

Oberbau:

210.000 m² Asphaltarbeiten

Der anerkannt gute Ruf der Rennstreckenbauer der Bickhardt Bau AG hat sich bis nach Südostasien herumgesprochen: Erster Einsatzort nach dem Bau der Formel 1-Rennstrecke in Abu Dhabi war eine private Rennstrecke in der Nähe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Innerhalb von drei Wochen sanierte das Team den 3,3 Kilometer langen Rundkurs entsprechend den hohen Anforderungen des Motorrennsports.

Spitzengeschwindigkeiten erwiesen sich als problematisch, weil der alte Oberflächenbelag nicht den benötigten Grip aufwies. Deshalb mussten zunächst 40.000 Quadratmeter Asphaltfläche abgefräst werden – ein Arbeitsgang, der ebenso wie der spätere Asphalteinbau ein Höchstmaß an Präzision erforderte. Nur kleinste Unebenheiten (der Toleranzbereich für die Fräsflächen lag unter 5 Millimetern) konnten noch mit der 2,5 Zentimeter starken Binderschicht ausgeglichen werden, bevor die 4 Zentimeter starke Deckschicht im Heiß an Heiß-Verfahren mit drei versetzt fahrenden Fertigern eingebaut wurde.

Asphaltarbeiten:

41.000 m² Deckschicht abfräsen
41.700 m² Binder
41.700 m² Rennstreckendeckschicht

Als weltweit anerkannter Spezialist für Rennstreckenbeläge haben die Bickhardt-Rennstreckenexperten unweit der Stadt Noida, etwa 40 km südöstlich der Hauptstadt Neu Delhi gelegen, die Asphaltarbeiten für die erste Formel 1-Strecke Indiens ausgeführt. Der 5141 Meter lange Rundkurs beinhaltet 16 Kurven und eine 693 Meter lange Gegengerade, auf der Höchstgeschwindigkeiten von 320 Stundenkilometern möglich sind.

Ein besonderes Highlight in der Streckenführung des Buddh International Circuit (BIC) sind dabei künstlich geschaffene Höhenunterschiede von bis zu 14 Metern, die die ansonsten flache Landschaft in ein hügeliges Areal verwandeln, das vor allem auch den Zuschauern interessante Blickwinkel ermöglichen soll. Die Kirchheimer Rennstreckenexperten stellten in zwei Arbeitstakten die komplette Binder- und Deckschicht auf ca. 75.000 Quadratmetern Fläche her. Das erste Formel 1-Rennen in der Geschichte des Subkontinentes wurde am 30.Oktober 2011 gestartet.

Asphaltarbeiten:

71.000 m² Binder
71.000 m² Deckschicht