Lösen, Laden, Transportieren, Einbauen und Verdichten. Der große Erdbau ist das Grundgewerk für alle komplexen Baumaßnahmen in den Bereichen Verkehrswegebau und Deponiebau sowie bei der Herstellung von wasser- und energiewirtschaftlichen Anlagen.
Hier liegt eine der Kernkompetenzen von Bickhardt Bau. Über die reine Massenbewegung hinaus beinhaltet die fachgerechte Bauausführung auch die Berücksichtigung der spezifischen Eigenschaften des Bodens. Bickhardt Bau verfügt über besondere Expertise auf dem Gebiet der Bodenverbesserung und Bodenverfestigung. Ein eigenes Baustofflabor sorgt im Zuge der Eigenüberwachung von Grund auf für die nötigen Qualitätsstandards.
Aus dem Kippenrelief des Tagebaus Cottbus-Nord wird das Gewässerbett für den Cottbuser Ostsee: In einer Arbeitsgemeinschaft haben die Erdbauspezialisten von Bickhardt Bau / Bickhardt Bau Thüringen gigantische 17 Millionen Kubikmeter Boden bewegt, um das Gelände innerhalb von nicht einmal zwei Jahren zu modellieren. Dort, wo der künftige Seeboden keine Mindestwassertiefe von zwei Metern aufweist, wurde Boden abgetragen und umgeschichtet. Zudem wurden das Ostufer und Inselbereiche stabilisiert.
Es war nicht nur die größte Erdbaustelle in der Geschichte der Bickhardt Bau-Unternehmensgruppe, sondern damals auch die größte Erdbaustelle in Europa. 50 Großbagger, Raupen, Grader, Fräsen und Walzen waren seit Mai 2016 im Einsatz, um zunächst ein Netz aus Haupt- und Nebenbaustraßen herzustellen. Auf ihnen rollten in Spitzenzeiten 100 Dumper, die die Massen transportierten.
Nach Fertigstellung des gesicherten Seebeckens durch unsere Erdbauspezialisten und weiteren vorbereitenden Arbeiten begann im April 2019 die Flutung des Areals. 280 Millionen Kubikmeter Wasser werden dann in einem Zeitraum von etwa fünf bis sechs Jahren zur Flutung in den See fließen. Die Uferlinie ist 25 Kilometer lang.
Um eine solche gigantische Menge an Boden in einer äußerst ambitionierten Bauzeit von ca. zwei Jahren bewegen zu können, ist eine sorgsam geplante Baustellenlogistik erforderlich.
Die Bickhardt Bau Niederlassung Sangerhausen war an zwei Baulosen (Klosterholz und Lödderitz) am Bau des neuen Elbdeichs bei Lödderitz in Sachsen-Anhalt beteiligt. Auf einer Gesamtlänge von 3 Kilometern (Ende 2013 wurde der Abschnitt Klosterholz begonnen. Er hat eine Länge von rund 1.600 Metern.) bewegten sie pro Abschnitt rund 300.000 Kubikmeter Boden und bauten ihn qualifiziert ein. Lagenweise wurde der unterschiedliche Boden - bindiger Mischboden, Sand/Kies, Aueton - für Deich-, Dränage- und Dichtkörper mit den GPS gesteuerten Großgeräten eingebaut. Der Deich hat eine Kronenhöhe von 5,50 Meter und ist im Schnitt 45 Meter breit. Auf der Landseite wurde ein Deichverteidigungsweg mit Ökopflaster angelegt. Auf der Deichkrone haben die Bickhardt Bau-Mitarbeiter einen zwei Meter breiten Weg asphaltiert, der auch als Radweg genutzt werden kann.
Im Jahr 2017 soll der Altdeich noch an mehreren Stellen geschlitzt werden, um der Elbe bei Hochwasser mehr Retentionsraum zu geben.
Es ist eine der größten Erdbaustellen in der über 40-jährigen Unternehmensgeschichte der Bickhardt Bau AG überhaupt: 5 Millionen Kubikmeter Boden galt es für den Ausbau des Flugplatzes Kassel-Calden zu einem Regionalflughafen zu bewegen. Doch im Gegensatz zu den kilometerlangen Baustellen entlang der Autobahn- oder ICE-Neubaustrecken ballte sich die gesammelte Maschinenpower auf einem 200 Hektar großen Areal. Selten hatte man so viele Großgeräte in einer solchen Dichte im Einsatz gesehen. Pausenlos waren 55 Dumper, 5 SKW (Schwerlastkraftwagen, die sonst im Bergbau zum Einsatz kommen) und 15 Vierachser auf den Baustraße unterwegs, um die Bodenmassen von den Ladestellen in die Einbaubereiche zu transportieren. Im Minutentakt wurden sie von den mehrere Kubikmeter fassenden Löffeln und Schaufeln der 15 Großbaggern und Riesenradladern beladen. 15 Raupen und fünf Grader sorgten mit Hilfe von GPS-Steuerungen für den zentimetergenauen Einbau; 20 Walzen für die entsprechende Verdichtung. Zudem waren mehrere Kalkstreuer, Fräsen und Wasserwagen im Dauereinsatz, um den Boden in Teilbereichen zu verbessern.
150 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgten für Tagesleistungen von 60.000 Kubikmeter Bodenbewegungen im Schnitt. Dieser Einsatz wurde nötig, um innerhalb des engen Ausführungszeitplanes auf den ehemals landwirtschaftlichen Nutzflächen, die auf dem drei Kilometer langen Abschnitt einen maximalen Höhenunterschied von knapp 30 Metern aufwiesen, eine ebene Landebahnfläche herzustellen.
Zum Auftrag von Bickhardt Bau und ihrem ARGE-Partner gehörten auch die Entwässerungs- und Bodenverbesserungsarbeiten. Dabei wurden 66.000 Meter Rüttelstopfsäulen sowie 20.000 Meter Mulden, Gräben, diverse Dränagen und Kanalleitungen mit Durchmessern bis DN 1400 sowie sechs Regenrückhaltebecken hergestellt.
Erdbau:
5.300.000 m3 Boden lösen, laden, fördern und einbauen
265.000 to Frostschutz liefern und einbauen
800.000 m2 Planum
Bodenverbesserung:
2.900.000 m3 Bodenverbesserung
33.000 m Rüttelstopfsäulen
700.00 m² Geotextil liefern und verlegen
Entwässerung:
22.000 m Gräben und Mulden
5 Regenrückhaltebecken
9.000 m Drainageleitungen, Durchmesser DN 160 – 250
79 Entwässerungsschächte, Durchmesser DN 1000 – DN 2500
300 m Stahlbetonrohrkanal
Landschaftsbau:
1.220.000 m³ Oberbodenarbeiten
1.100.000 m² Rasenansaat
Auf dem rechten Rheinufer, im Bereich der Gemeinde Trebur zwischen den Ortslagen Hessenaue im Süden und Astheim im Norden, wurde der vorhandene Winterdeich teilweise abgetragen und neu geschüttet. Das vorhandene Deichmaterial fand teilweise wieder als Deichschüttmaterial Verwendung. Fehlendes Material wurde angeliefert. Im Kern des Deichkörpers befand sich eine Rüttelschmalwand, die beim Deichabtrag zu sichern war. In diesem Bereich mussten die Arbeiten mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden. Die Verdichtung konnte dort nur mit leichtem Gerät erfolgen.
Die wasserseitige Böschung wurde auf eine Neigung von 1:2,5 abgeflacht und dabei der Böschungsfuß zur Wasserseite verschoben. Zum besseren Verbund mit der wasserseitigen Dichtungsschicht wurde der Deichkörper gemäß ZTV-E abgetreppt. Die wasserseitige Böschung aus gering duchlässigem Boden wurde lagenweise eingebaut und verdichtet. Beidseitig des Deichfusses wurde jeweils eine Baustraße hergestellt, die nach Bauende als Unterhaltungsweg im Deichschutzstreifen verbleibt und mit Oberboden abgedeckt wurde. Auf der Deichkrone wurde der vorhandene Schotterweg mit Brechsand-Splittgemisch-Abdeckung bis zur Oberkante der Schmalwand rückgebaut. Das gewonnene Abtragsmaterial wurde für Baustraßen auf der Wasserseite verwendet.
Erdbau:
60.000 m³ Bodenabtrag und Wiedereinbau
Deichbau:
45.000 m³ grobkörniges Material
85.000 m³ feinkörniges Material
13.000 m³ Schottermaterial
13.000 m³ Wühltierschutz
Oberbau:
15.000 m² bituminöse Wegeflächen
Sonstiges:
1.200 m³ Stahlbetonbauwerke
3.200 m² Spundwände
Nachrichten aus der Bickhardt Bau-Unternehmensgruppe finden Sie unter der Rubrik News & Aktuelles.
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Die aktuelle Ausgabe 02/2024 unseres Mitarbeiter und Kunden-Magazins Blickpunkt Bickhardt Bau beinhaltet u.a. folgende Berichte: